Bei einem Brand im «Mosi» rücken die Spezialisten der Feuerwehr Stützpunkt Schwyz als Erste in den Tunnel vor. Nach dem Abschluss der mehrjährigen Sanierung wurden gestern alle neuen Sicherheitseinrichtungen an einer Grossübung getestet. Der Feuerwehrkommandant zieht eine positive Bilanz.
Seit 2013 wurde am Mosi-Tunnel fleissig gearbeitet. Nach einem halben Jahrhundert drängte sich eine umfassende Sanierung auf. Pünktlich konnte das 72-Mio.-Projekt diesen Monat abgeschlossen werden. Das Bundesamt für Strassen rüstete in Sachen Betriebssicherheit auf. Da hatte der «Mosi» nach mehreren Unfällen einen zweifelhaften Ruf. Der Tunnel ist heller geworden. Die Zwischendecke wurde herausgerissen, der «Mosi» wirkt geräumiger. Beleuchtung und Markierungen wurden ebenfalls verbessert. Autofahrer berichteten früher von beschlagenen Windschutzscheiben, wenn sie in den Tunnel eingefahren sind. Jetzt sollte der gefährliche Badezimmer-Effekt nicht mehr eintreten, dank einer neuen Hochleistungs-Lüftung.
Wichtiger Fluchtweg dank neuem Sicherheitsstollen
Kern des Sanierungsprojekts war der Bau eines Sicherheitsstollens parallel zum Strassentunnel. Alle Sicherheitseinrichtungen wurden gestern Abend an einer Einsatzübung von der Feuerwehr Stützpunkt Schwyz, dem Rettungsdienst Schwyz und der Kapo auf die Probe gestellt. Man spielte auf der Südseite des «Mosi» eine Kollision mit Verletzten samt Fahrzeugbrand durch. Offene Gasflammen, dichter künstlicher Rauch und an die 20 Figuranten sorgten für realistische Bedingungen. Gegen 100 Einsatzkräfte waren vor Ort.
Thomas Gwerder, Kommandant der Feuerwehr Stützpunkt Schwyz, ist zufrieden mit dem jetzigen Sicherheitsstandard im «Mosi»: «Bei einem Zwischenfall ist es wichtig, dass sich Betroffene schnell selbstständig in Sicherheit bringen können.» Drei Querverbindungen im Tunnel ermöglichen die Flucht in den Rettungsstollen. «Rauch aus dem Strassentunnel kann dank Überdruck nicht in den Stollen gelangen.» Gwerder spricht von einem «sehr guten Sicherheitsstandard» im modernisierten Tunnel. So hätten an der gestrigen Übung die technischen Einrichtungen samt Lüftung automatisch angesprochen.
Video-Interview mit Thomas Gwerder, Kommandant Feuerwehr Stützpunkt Schwyz
Text, Bilder und Video: Geri Holdener, Bote der Urschweiz